Hypnose

„Hypnose leistet quasi Entwicklungshilfe für das Gehirn, indem sie die Voraussetzungen verbessert…“

Wissenschaftliche Erforschung der Hypnose

Hypnose ist in ihren biologischen Grundlagen und ihrer therapeutischen Wirksamkeit empirisch gut untersucht. Mithilfe von bildgebenden Techniken lässt sich nachweisen, dass Hirnareale verantwortlich für Aufmerksamkeit sowie bildliche Vorstellungen sind und durch Hypnose ihre Aktivität so verändern. Dies führt dazu, dass der hypnotische Zustand sowohl vom Schlaf als auch vom Wachbewusstsein klar zu unterscheiden ist. Die Effekte der Hypnose auf das Immunsystem (z. B. Allergien) sowie auf Affekte (z. B. Ängste) sind belegt. Die Wirksamkeit der Hypnotherapie ist an mehreren Hundert kontrollierten Untersuchungen mit über 10000 Patienten bei Ängsten, Traumatisierungen, Verhaltensstörungen (Rauchen, Essstörungen), traumatischen Belastungsstörungen, in der Psychosomatik (z. B. Reizdarm) und in der Medizin zur Förderung von Heilungsprozessen nachgewiesen. Hypnose ist auch geeignet, andere Therapieverfahren (z. B. Verhaltenstherapie) in ihrer Wirkung zu verstärken. Der wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung für Psychotherapie hat Hypnotherapie 2006 als Heilverfahren anerkannt.

AUTOR – PROF. DR. DIRKREVENSTORF DIPL.-PSYCH, Professor für klinische Psychologie an der Universität Tübingen

Hypnose als Traumatherapie

Hypnotherapeutische Techniken haben in der modernen Traumatherapie eine große Bedeutung und können in jede Phase der Behandlung eingebettet werden. Vorrangig geht es im ersten Schritt darum, persönliche Fähigkeiten und Ressourcen zu stärken, um im Alltag wieder besser zurechtzukommen. Hypnose hilft aber auch dabei, das Trauma zu verarbeiten, etwaige Erinnerungslücken zu schließen und sich in der letzten Therapiephase auf eine Zukunft mit mehr Freiheitsgraden auszurichten. In der letzten Therapiephase auf eine Zukunft mit mehr Freiheitsgraden auszurichten. Für den Erfolg einer Traumatherapie ist es wichtig, neben den für alle Psychotherapien geltenden Prinzipien auch spezifisch auf die Trauma-eigene Dynamik einzugehen. Durch traumatische Ereignisse wird der Körper mit sehr vielen und gleichzeitig extrem unangenehmen Sinnesreizen überflutet. Die Verarbeitungskapazität des Gehirns wird dabei maximal überschritten, sodass größere Probleme bei der Informationsverarbeitung auftreten und diese teilweise blockiert werden kann. Hypnose kann dem entgegenwirken, da sich der Organismus in einem Entspannungszustand befindet, was eine Reizüberflutung abschirmt. Hypnose leistet quasi Entwicklungshilfe für das Gehirn, indem sie die Voraussetzungen verbessert, die Dinge im Nachhinein zu sortieren und zu verstehen, und zunehmend freier von den Schatten der Vergangenheit zu werden. Generell betrachtet die moderne Hypnotherapie die bestehenden posttraumatischen Symptome als sinnvolles, wenngleich nicht zielführendes Verhalten: Der Organismus versucht mit den nach dem Trauma entstandenen Verhaltensweisen wie Rückzug, Anspannung, über Wachheit, sich aufdrängenden Erinnerungen und Albträumen, die Dinge zu verarbeiten, Schmerzhaftes zu vermeiden und sich vor weiteren Verletzungen zu schützen. Mit Hypnose werden gesündere Möglichkeiten gefunden, um diese Ziele zu erreichen. Menschen lernen so, wie sie sich adäquater schützen, wie sie die Ereignisse einordnen und wieder zur Ruhe kommen können, und spüren häufig erst dann, dass die traumatische Situation wirklich vorbei ist.

AUTOR: DR. MED. CLAUDIA WILHELM-GÖSSLING, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie

Hypnose bei Depression und Burn-Out

Depressionen und Burn-out können als unbewusste Weigerungen verstanden werden, im Leben so weiterzumachen wie bisher. Die Betroffenen haben das Gefühl, sie wollen, aber es geht nicht. Das Unbewusste bremst und weigert sich. Hintergrund der Weigerung, aktiv zu werden, ist die Überzeugung, dass sich ja doch nichts verändern ließe. Der depressive Klient glaubt nicht, sein Leben positiv beeinflussen zu können. Ihm fehlt die Kompetenzerfahrung, dass seine Handlungen und seine Entscheidungen bestimmen, wie er sich fühlt. Er hat vielmehr den Eindruck, dass egal, was er tut, es doch nichts bringt. Bei Depression und Burn-out kann Hypnose jedoch Abhilfe schaffen.

Hypnose bei Burn-Out …
Der Burn-Out-Klient hat sich in der Regel überlastet, bzw. der Sinn seiner Tätigkeit ist ihm verloren gegangen. Auch dies ist dem Betroffenen nicht bewusst. Er versteht nicht, warum nichts mehr geht.

... und Depressionen
Hypnotherapie (Klinische Hypnose) befähigt die Betroffenen herauszufinden, was in ihrem Leben nicht stimmt, sodass sie mit Depressionen oder einem Burn-out reagieren. Vielen depressiven Klienten und Burn-out-Patienten fehlt das Bewusstsein, warum ihr Organismus gegen jegliche weitere Aktionen Widerstände entwickelt. Dieses Bewusstsein entwickelt sich bereits in leichten Trancezuständen unter dem Einsatz hydrotherapeutischer Methoden.

AUTOR- ORTWIN MEISS, DIPL.-PSYCH. Psychologischer Psychotherapeut.

 

Hypnose und hypnotherapeutische Techniken können im Coaching- und Leistungsbereich vielfältig eingesetzt werden.
„Führungskralle und High-Performer brauchen Resilienz, um in Situationen hoher Anforderungen ihre Fähigkeiten zu aktivieren.“

Höchstleistungen

Höchstleistungen werden in Trance erbracht, denn für eine Höchstleistung ist es wichtig, alles Unwichtige ausblenden zu können und sich nur auf das zu fokussieren, was für die Leistung wichtig ist. High-Performer und vor allem Sportler bringen ihre beste Leistung dann, wenn es fließt, wenn es wie von selbst geht, alles automatisch abläuft. Man befindet sich in einem Flow oder „in the Zone“ bzw. in einer Aktiv-Wach-Hypnose. Man kann erlernen und trainieren, diesen Zustand zu entwickeln.

 

Ressourcen und Fähigkeiten
Die meisten Menschen haben die Ressourcen und Fähigkeiten, die sie brauchen. Oft besteht das Problem darin, dass Sie diese nicht aktivieren können, wenn sie gebraucht werden. Die Hypnotherapie liefert eine genaue Anleitung für eine punktgenaue Verknüpfung, die automatisch, ohne dass das Bewusstsein dies zu steuern braucht, genau in dem Moment wirksam wird, wo es darauf ankommt.

 

Resilienz und Stressbewältigung
Resilienz (Widerstandsfähigkeit/Belastbarkeit) und effektive Stressbewältigung kann man lernen. Man kann sowohl seine Fähigkeiten, unter Belastung ruhig und gelassen zu bleiben, trainieren als auch die Fähigkeit erwerben, sich effektiv und schnell zu entspannen. Dies ist hilfreich, um in Drucksituationen entspannt und locker zu bleiben. Führungskräfte und andere High-Performer brauchen diese Fähigkeit, um in Situationen hoher Anforderung ihre Fähigkeiten zu aktivieren. Hypnotherapeutische Verfahren bieten hierzu Methoden und Techniken.

 

Prüfungs- und Präsentationsängste
Nichts ist ärgerlicher als in einer wichtigen Prüfung zu versagen, wenn man den Prüfungsstoff eigentlich beherrscht. Karrieren können durch eine misslungene Prüfung ruiniert werden. Die Hypnotherapie bietet hier hocheffektive Methoden, um konzentriert und optimal vorbereitet in eine Prüfung zu gehen. Neben einer gezielten Ressourcenaktivierung nutzen wir Techniken wie Zeitprogression, um eine Person so vorzubereiten, dass sie in bester mentaler Verfassung in eine Prüfung geht und die Fähigkeiten und Ressourcen aktiviert, die sie zum Bestehen der Prüfung braucht. In gleicher Weise können sich Personen auf Präsentationen wie Konzerte, Aufführungen und Vorträge vorbereiten und so die „Bühnenwellness“ erreichen, die sie für eine optimale Leistung brauchen. Führungskräfte und andere High-Performer brauchen diese Fähigkeit, um in Situationen hoher Anforderung ihre Fähigkeiten zu aktivieren. Hypnotherapeutische Verfahren bieten hierzu Methoden und Techniken.
 

AUTOREN – ORTWIN MEISS, DIPL.-PSYCH. Psychologischer Psychotherapeut DR. MED. GUNTER SCHMIDT, DIPL. VOLKSWIRT, Facharzt für psychosomatische Medizin und Psychotherapie.

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